Der geplante Umbau der Alt-Haarener Straße wird am kommenden Mittwoch, 09.03.2022 Thema in der Bezirksvertretung Haaren sein. Hierzu haben wir gerade ein spontanes Treffen abgehalten, da wir recht kurzfristig von Änderungen der Planungen gegenüber dem alten Stand vom 15.12.2020 erfahren haben. Dabei haben wir die Vorlage zur Alt-Haarener Straße aus der Sicht von Radfahrenden betrachtet, die diese Wege häufig nutzen.
Daraus ergeben sich die folgenden Anmerkungen:
- Der Wegfall von Parkplätzen auf der westlichen Seite zwischen Markt und Friedenstraße macht unsere Fahrt sicherer. Das entspricht auch dem Beschluss der Unfallkommission. Die Dooring-Gefahr besteht aber weiterhin unverändert zwischen Kochstraße und Friedenstraße. Deshalb verstehen wir nicht, warum dort nicht analoge Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
- Der rot eingefärbte Schutzstreifen auf der östlichen Seite ist aus unserer Sicht eine Verbesserung der jetzigen Situation. Ein Schutzstreifen ist aber – auch wenn der Name das suggeriert – keineswegs ein geschützter Bereich. Deshalb bleibt das mulmige Gefühl, zusammen mit dem PKW- und LKW-Verkehr zu fahren. Das kann Kinder, Eltern und „Neulinge“ abschrecken und wird möglicherweise einer Erhöhung des Radverkehrsanteils entgegenwirken. Diesem Ziel der Aachener Politik entspricht eher der Planungsentwurf vom 15.12.2020.
Allerdings können wir auch nachvollziehen, dass die mangelnde Gehwegbreite dem Punkt 2 entgegensteht und hier ein Kompromiss nötig ist.
- Eine Bedarfsampel ist in diesem Bereich nach unserer Ansicht für Fußgänger und Radfahrende sehr sinnvoll. In diesem Bereich war eine sichere Querungsmöglichkeit schon lange überfällig. Radfahrende und Fußgänger möchten dort die Alt-Haarener-Straße sicher überqueren, nämlich zwischen Kirchweg und direkt in die Germanusstraße hinein (zu Post, Bezirksamt, Polizei, Kindergarten, Anschluss an den Bahntrassenradweg Aachen-Jülich,…). Diese Möglichkeit bietet aber leider die Ampel nicht. Die bisherige Planung würde verlangen, dass Radfahrende auf beiden Straßenseiten noch schiebend die Gehwege benutzen müssen.
Die Argumentation für die geplante Lage der Ampel können wir nicht nachvollziehen. Wenn die Ampel in Richtung Germanusstraße verschoben wird, kann die Haltelinie oberhalb der Germanusstraße eingezeichnet sein und Blockaden wären verhindert (siehe untenstehende Skizze). Warnhinweise in Höhe der Ausfahrt Friedenstraße können auf die Ampel hinter der Kurve hinweisen.
- Die abgesenkte Bordsteinkante ist in der Einfahrt zur Germanusstraße für Radfahrende zu hoch, was speziell bei schlechtem Wetter beim Einbiegen gefährlich ist. Vielleicht ist im Zuge der Neugestaltung eine sichere Variante möglich.